2020/21 – LEIDER ABGESAGT: Gastspiel | Die Frau, die in einen Baum verwandelt wurde | von Lisa Langseth

Allein wichtig ist wirklich nur, was andere Menschen von dir denken und halten.
Was du da in den Augen der anderen siehst, das bist du.
In ihren Blicken liegen die Regeln. Und Regeln erzeugen dich. Sie erschaffen dich.
Keine andere Wahrheit. Keine Seele. Kein Gott. Nichts weiter.

Das Psychogramm einer jungen Frau, die „dazu“ gehören will. Instagram, Twitter, Likes, Follower und die richtigen Marken der angesagten Designer bestimmen ihr Leben.
Raus aus der hässlichen Vorstadt, weg von den Eltern und hinein ins wundervolle Leben, in dem man etwas gilt, wenn andere einen ansehen, als ob man etwas bedeuten würde. Doch hinter all der perfekt rasierten, geschminkten und gestylten Fassade, warten die hohen, dunklen Wellen und eine bodenlose, schwarze und tiefe Schwere, die jeden Moment drohen, über der Protagonistin Dafne zusammenzubrechen.
Ein poetischer, nüchterner, existentieller und kraftvoller Kampf einer jungen Frau gegen die dunklen Mühlen ihrer Herkunft, hin zu einer glänzenden Zukunft. Da das Lebensziel aber nur aus einer Seifenblase besteht und keine Wurzeln im nicht-vorhandenen Selbstwertgefühl geschlagen hat, zerplatzt der Traum in tausend Splitter, als Dafne auf unsanfte Weise den Spiegel vorgehalten bekommt. Tiefe Wurzeln hat nur der Baum vor ihrem Fenster schlagen können. Bis ins Unterbewusste sendet er Signale an sie aus. Eine verstörend sehnsüchtige Anziehungskraft übt er auf sie aus. Ein Sog, der kaum aufzuhalten ist, entsteht. Der Schock sitzt tief, als Dafne zu begreifen beginnt und die letzten Verkleidungen keine Heilung bieten. Flucht ist keine Option mehr. Jetzt gilt nur noch Zuhören und Loslassen.
Das ist der einzige Ausweg, der bleibt.

Mir ist, als flöge ich im selben Augenblick in mich, und fände in mir ein unendliches Universum.
Ich spüre, wie jede Zelle in meinem Körper Kenntnisse über diesen Ort besitzt. Dieser Ort ist das Ziel für jeden Teil von mir.
Ich spüre, dass ich mich hineinfallen lassen könnte, um nie mehr zurückzukehren.

Lisa Langseth ist eine schwedische Drehbuchautorin und Filmregisseurin. Sie hat Theaterstücke geschrieben, u.a.: Die Geliebte; Versetzt und Climax.
Drehbuch und Regie stammen von ihr bei folgenden Werken: Die innere Schönheit des Universums; Hotel; Euphoria u. a.

MIT Lucia Glaser
REGIE & AUSSTATTUNG Christine Bossert
REGIEASSISTENZ Elisa Bohnstengel
FOTOS & VIDEO Frischvergiftung
TECHNIK Marco Friedrich Trenkwalder
VERLAG Drei Masken Verlag
FOTO Willy Löbl
Eine WIR.Jetzt! Produktion
Aus dem Schwedischen von Hansjörg Betschart; DSE

DAUER ca. 70 min, keine Pause

LEIDER MUSSTE DAS GASTSPIEL AUFGRUND VON CORONABEDINGTEN TERMINVERSCHIEBUNGEN IM THEATER PRAESENT ABGESAGT WERDEN

Die Produktion wird durch das Kulturamt Innsbruck und durch Projektfördergelder des Landes Tirol gefördert .